2012

Entwicklungen im Ländlichen Raum – Bauern und Bäuerinnen im Kampf um ihre Rechte

Heute sind es Spekulanten und Investoren die Ackerland aufkaufen um ihre Gewinne in die Höhe zu treiben. Diese Entwicklung ist aber nicht neu. Die Geschichte der Landwirtschaft und der das Land bearbeitenden Menschen ist zuerst einmal eine Geschichte der Verfügungsmacht über Grund und Boden. Die ungleiche Verteilung und der Kampf um Gerechtigkeit prägen seit jeher das gesellschaftliche Leben der Bäuerinnen und Bauern und sind auch heute noch allgegenwärtig. Mögen sich die Methoden teilweise geändert haben, die ungleiche Verteilung der landwirtschaftlichen Flächen und der erschwerte Zugang zu Land für NeueinsteigerInnen ist jedoch unverändert.

Das neu erschienene Buch von Josef Krammer und Franz Rohrmoser „Im Kampf um ihre Rechte. Geschichte der Bauern und Bäuerinnen in Österreich“ (Promedia Verlag, 2012) bildet die Grundlage für diesen Vortrags- und Diskussionsabend. Die Autoren erklären die sozio-ökonomischen Grundlagen landwirtschaftlicher Produktionsverhältnisse und erzählen vom Kampf der Bauern und Bäuerinnen gegen Unterdrückung, Ausbeutung und Fremdbestimmung.

Vortragende:
– J. Krammer: Geschichtliche Entwicklung der Verfügungsmacht über Grund und Boden.
– F. Rohrmoser: Kampf der Bauern- und Bäuerinnen um Selbstbestimmung.
– Hofkollektiv Wieserhoisl: Zugang zu Land in der Praxis.

Wann: Donnerstag, 8. November 2012, 19 Uhr
Wo: JUFA Deutschlandsberg

Im Anschluss an die Vorträge laden wir bei einem kleinen Bio-Buffet zu weiteren Diskussionen ein!

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3. Initiativtreffen für den Aufbau eines lokalen Lebensmittelnetzwerkes

Für das dritte Treffen zum Aufbau eines regionalen Lebensmittelnetzwerkes im Raum Deutschlandsberg hatten wir noch eine passende Räumlichkeit gesucht.

Nun haben wir ein Angebot von Güther Spari aus Wildbach bekommen.

Das Treffen findet nun am Donnerstag, 20.September 2012 um 19:00 Uhr beim Kaiserwirt, Wildbachberg 38 statt.

Wann: Donnerstag, 20.September 2012 um 19:00 Uhr.
Wo: Kaiserwirt, Wildbachberg 38, DL.

Wir freuen uns über zahlreiche Teilnahme!
die wiesls
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Erdäpfelernteaktion, u.a. im Freilichtmuseum Stübing, GRAZ am 9 September

Wir möchten euch auch heuer wieder zu den verschiedenen Erdäpfelernteaktionen einladen.

Wir vom Wieserhoisl ernten gemeinsam mit Flo & Barbara im Freilichtmuseum in Stübing, am So. 9. Sept. 2012, ab 13 Uhr.

Die Aktionstage stehen heuer im Zeichen des für die Saatgutvielfalt katastrophalen Urteils des Europäischen Gerichtshofs:
Dieser hat im Sommer, nach massiver Intervention der Industriesaatgutlobby, entschieden, dass oberstes Ziel der EU die Produktivitätssteigerung der Landwirtschaft sei. Alle anderen Ziele, wie der Schutz der bäuerlichen Saatgutrechte und der Saatgutvielfalt wären diesem unterzuordnen. Der Kampf um unser Gemeingut Saatgut geht also in die entscheidende Phase und wir rufen alle dazu auf, sich daran zu beteiligen!

Wann: Sonntag 9 September 2012, ab 13 Uhr.
Wo: Freilichtmuseum in Stübing, Graz

Kommt zahlreich!
die wiesls

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2. Treffen zum Aufbau eines regionalen Lebensmittelnetzwerkes in DL

Wir möchten zu folgender Veranstaltung herzlich einladen:

Zweites Treffen für den Aufbau eines regionalen Lebensmittelnetzwerkes im Raum Deutschlandsberg.

Am Mittwoch, den 8. August 2012 um 19:00 Uhr wird im Jufa Deutschlandsberg das zweite Treffen der Initiative zum Aufbau eines regionalen Lebensmittelnetzwerkes stattfinden.

Ende Juni wurden in der Veranstaltung „Neue Wege im Biolandbau“ neue und alternative Formen der Nahversorgung mit biologischen Lebensmitteln vorgestellt und diskutiert. Im Anschluss gab es Anfang Juli ein erstesInitiativtreffen, bei dem alle ProduzentInnen und KonsumentInnen der Region eingeladen wurden, um ihre Ideen, Wünsche und Bedürfnisse einzubringen, die mit der regionalen Versorgung mit Lebensmitteln zusammenhängen. Bei diesem Treffen wurden vor allem die allgemeine Nahversorgungssituation in der Region besprochen, sowie persönliche Zugänge und Vorstellungen ausgetauscht.

Am kommenden Mittwoch sollen die Ideen und Vorstellungen der Teilnehmenden weiter diskutiert, sowie konkrete weitere Schritte ausgearbeitet werden.

Alle Personen, die sich für dieses Thema interessieren und sich beim Aufbau einer besseren regionalen Versorgung mit biologischen Lebensmitteln einbringen möchten sind dazu herzlich eingeladen.

Nähere Informationen und Fragen erhalten Sie beim Verein Hofkollektiv Wieserhoisl unter der Telefonnummer 03462-26870.

Wann: Mittwoch 8 August 2012 – 19:00 Uhr
Wo: Jufa, Jugend- und Familiengästehaus, Burgstraße 5, 8530 Deutschlandsberg

Auf euer Kommen freut sich
die wiesls

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Sommerkino 2012

Fr. 13. Juli 2012, 21:00
Voices of transition
von Nils Aguilar, Doku 2010, 65 min

Der Film zeigt Lösungswege wie man den Herausforderungen des Klimawandels, der Ressourcenverknappung und drohenden Hungersnöten mit radikal neuen Wegen begegnen kann, sodass sich ungeahnte Chancen auftun.

Fr. 27. Juli 2012, 21:00
Überraschungsfilm
Doku 2011, 100 min

Wer träumt nicht manchmal davon, einfach aus unserer hektischen Gesellschaft und ihren Zwängen auszubrechen, um in einer alternativen, selbstversorgten und harmonischen Gemeinschaft ganz frei von Druck zu leben?

Fr. 10. August 2012, 21:00
Planet zu verkaufen
von Alexis Marant, Doku 2011, 90 min

Ackerland in Investorenhand – das ist das momentane Motto in Ländern des globalen Südens. Staaten, multinationale Firmen, Investmentsfonds suchen massiv Zugriff auf landwirtschafliche Flächen. Die Lebensgrundlagen und Rechte von Kleinbauern und -bäuerinnen bleiben auf der Strecke.

Fr. 24. August 2012, 21:00
Just do it
von Emily James, Doku 2011, 90 min

Ein Film, der Mut und Hoffnung macht, indem er zeigt, dass es Menschen gibt, die sich über die Zukunft dieses Planeten nicht nur Gedanken machen, sondern auch in Aktion treten um für ihre eigenen Visionen einzustehen.

Freuen uns auf euer Kommen!

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Initiativtreffen für ein regionales Lebensmittelnetzwerk in Deutschlandsberg

Bei der Veranstaltung „Neue Wege im Biolandbau“ am 26.6.2012 im Jufa Deutschlandsberg wurden verschiedene Alternativen in der Versorgung mit Bioprodukten diskutiert. Um davon auch etwas in die Praxis umzusetzen, findet am Mi. 11.7.2012 ein Initiativtreffen zur Bildung eines regionalen Lebensmittelnetzwerkes im Jufa Gästehaus in Deutschlandsberg um 19 Uhr statt.

Interessierte ProduzentInnen und KonsumentInnen sind herzlich eingeladen. Nähere Infos dazu unter der Telefonnummer 03462.26870 (Verein Hofkollektiv Wieserhoisl).

Wann: Mittwoch 11 Juli 2012
Wo: Jufa, Jugend- und Familiengästehaus, Burgstraße 5, 8530 Deutschlandsberg

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Neue Wege im Biolandbau

Die biologische Landwirtschaft in Österreich hat sich im Laufe der Jahre stark verändert. Von einer Nischenproduktion ausgehend sind Bioprodukte heutzutage fast überall im Handel erhältlich und immer mehr KonsumentInnen entscheiden sich bewusst für biologisch produzierte Lebensmittel. Die Veränderungen, die mit dem zunehmenden Absatz einhergehen, sind jedoch nicht immer positiv. Produktion und Vermarktung nähern sich zunehmend an die konventionelle Landwirtschaft an und führen zu Kritik an den aktuellen Entwicklungstendenzen. Deshalb wird auch der Ruf nach alternativen Versorgungsstrukturen innerhalb der biologischen Landwirtschaft immer lauter. Zwei Möglichkeiten gewinnen dabei immer mehr an Bedeutung:

★ Die „Community Supported Agriculture“ (CSA), die gemeinschaftlich getragene Landwirtschaft, basiert auf einer Partnerschaft von KonsumentInnen und ProduzentInnen die sich durch eine direkte Zusammenarbeit gegenseitig unterstützen und Verantwortung übernehmen.

★ Eine FoodCoop (aus dem Englischen: food cooperative) ist eine Lebensmittel(einkaufs)gemeinschaft, die in Eigenorganisation ökologisch erzeugte Produkte direkt von lokalen Bäuerinnen und Bauern bezieht.

Beide Initiativen fördern die Kommunikation zwischen ProduzentInnen und KonsumentInnen, indem der Waren- und Informationsaustausch direkt stattfindet. Kooperation und Solidarität stehen dabei im Vordergrund. Ziel ist es, ein für alle Beteiligten gerechtes Lebensmittelsystem zu etablieren.

Bei der Veranstaltung „Neue Wege im Biolandbau“ werden CSAs und FoodCoops näher vorgestellt und zur anschließenden Diskussion eingeladen.

Wann: Di 26.6.2012, 19:30 Uhr,
Wo: Jufa, Jugend- und Familiengästehaus, Burgstraße 5, 8530 Deutschlandsberg

Im Anschluss gibt es bei einem biologischen Buffet die Möglichkeit zum Austausch.

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Erdäpfelaktionstage für Saatgutsouveränität – gegen den Saatgutraub der Konzerne!

Saatgut ist zusammen mit Wasser und Boden die Grundlage unserer Ernährung und unseres Lebens. Erdäpfel sind ein Grundnahrungsmittel, jedoch ist der Kampf um Saatgutrechte nun auch dort angekommen. Für die Vielfalt des Saatgutes in den Händen von BäuerInnen und GärtnerInnen treten in Europa zehntausende Menschen ein. Die derzeitige Überarbeitung der europäischen Saatgutgesetze ist hingegen vom Interesse der Industrie an der Kontrolle des Saatgutes geprägt. Dagegen wehren wir uns! Immer mehr Menschen setzen ein öffentliches Zeichen für freies Saatgut und  Ernährungssouveränität.

„Zukunft säen – Erdäpfelvielfalt ernten – Widerstand keimt auf!“

Die bereits vergangenes Jahr in der Landesversuchsanstalt Wies, Steiermark, gestartete Aktion „Zukunft säen – Kartoffelvielfalt ernten“ gibt es dieses Jahr gleich an fünf verschiedenen Plätzen in Österreich. Der erste Termin ist am 13. April in Stainz, Steiermark.

Die fünf Aktionen werden in jeweils individuellem Rahmen stattfinden. Bei Detailfragen, sowie Fragen zur genauen Uhrzeit bitte an die angegebenen Kontaktpersonen wenden.

Bei allen Aktionen bitte mitbringen: Ein Heindl/Haue, eure Haus- und Lieblingskartoffelsorten und anderes eigenes Saatgut zum Tauschen, sowie eure Kinder und Freunde!

Zum Erntefest im Herbst wird eine große Kartoffelausstellung stattfinden und anschließend wird die Vielfalt verkostet. Die Erntetermine werden zu einem späteren Zeitpunkt noch bekannt gegeben.

Kommt und beteiligt Euch!
Bitte um Weiterleitung der Einladung an Interessierte!

Mit lieben Grüßen
Die Koordinationsstelle für Erdäpfel Käfer Kollektive (KEKK)

TERMINE für die Kartoffelaktionen:

Steiermark 1 – Stainz:
13. April, bei Schlechtwetter: 20. April 2012, 14:00 – 16:00 Uhr
Aussaatfläche: Gemeinschaftsgarten der Lebenswerkstätten Stainz
8510 Stainz, Engel – Weingarten Straße

Steiermark 2 – Graz Nord, Stübing
01.Mai, bei Schlechtwetter 20. Mai 2012
Aussaatfläche: Freilichtmuseum Stübing
8114 Stübing bei Graz

Kärnten – Bad Eisenkappel
04. Mai, bei Schlechtwetter 11. Mai 2012
Aussaatfläche: 9135 Eisenkappel/Železna Kapla
Štefan Merkač, vulgo Birklnova Uta, Vellach/Bela 4

Oberösterreich – Mühlviertel 1
05. Mai, bei Schlechtwetter 12. Mai 2012
Aussaatfläche: 4230 Pregarten, Greising 1

Oberösterreich – Mühlviertel 2
05. Mai, bei Schlechtwetter 12. Mai 2012
Aussaatfläche: Hof „Hammer“, 4211 Alberndorf Hammerleitenweg 2

Ergänzende Information

Die Aktion „Zukunft säen – Erdäpfelvielfalt ernten – Widerstand keimt auf!“ der Bewegung für Saatgutsouveränität, setzt ein öffentliches Zeichen für freies Saatgut und Ernährungssouveränität.

Seit Jahrtausenden schaffen Menschen auf der ganzen Welt die Vielfalt der Kulturpflanzen. Sie ist Gemeingut und gehört allen. Saatgut ist zusammen mit Wasser und Boden die Grundlage unserer Ernährung und unseres Lebens. In vielen Ländern gewinnen, tauschen und verkaufen Bäuerinnen und Bauern bis heute ihr selbst erzeugtes Saatgut.

Anstatt dieses Gemeingut zu schützen, haben die EU Kommission und zahlreiche Regierungen Gesetze erlassen, die Anwendung, Tausch und Verkauf von selbst nachgezogenem Saatgut behindern, erschweren und sogar unter Strafe stellen.
Außerdem haben sich die WTO Mitgliedstaaten mit dem Abkommen über handelsbezogene Rechte auf intellektuelles Eigentum (TRIPS) verpflichtet Pflanzensorten patentierbar zu machen, bzw. anders zu „schützen“(Sortenschutz).

Nun könnten die bestehenden EU-Saatgutverkehrsgesetze auch noch verschärft werden! Die Saatgutkonzerne fordern zudem die Absicherung der von ihnen beanspruchten geistigen Eigentumsrechte, sowie eine starke Einschränkung, wenn nicht gar ein Verbot, aller bäuerlichen, nicht eingetragenen Sorten.

Dabei ist gerade die genetische Vielfalt der Landsorten ausschlaggebend für die Anpassungsfähigkeit an Krankheiten, sowie an klimatische Veränderungen. Um die Kulturpflanzenvielfalt erhalten und weiterentwickeln zu können, muss sie wieder in unsere Gärten und auf unsere Teller!

Erhalten wir uns die Freiheit zu pflanzen was wir wollen, um morgen ein Stück Vielfalt mit nach Hause nehmen zu können!

Mehr zum Thema Saatgut unter www.saatgutkampagne.org

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Landbesetzung in Floridsdorf

Bürgerinitiative fordert landwirtschaftliche Weiternutzung

Seit Di, 17. April findet in Floridsdorf eine Landbesetzung statt. Laut den Teilnehmenden der Besetzung soll eine nachhaltige und regionale Nahrungsmittel-Versorgung fixer Bestandteil der Stadtentwicklung Wiens werden. Um auf die dafür notwendige Erhaltung landwirtschaftlicher Nutzfläche vor Ort hinzuweisen, wurde die brach liegende Fläche des ehemaligen Versuchsgartens der Universität für Bodenkultur in Jedlersdorf besetzt. Hier soll laut Plänen der Bundesimmobiliengesellschaft ein Bauvorhaben umgesetzt werden. BIG und BOKU halten sich zu den Details allerdings bedeckt. Unterschiedliche Bürgerinitiativen, die an einer ökologischen Nutzung der Fläche interessiert sind, wurden bisher nicht in die Gestaltung der Vorhaben eingebunden.

Die Besetzer_innen fordern eine kollektive Nutzung der Fläche für Gemeinschaftsgärten und einen Betrieb nach dem Modell der„Community Supported Agriculture“. Die regionale Selbstversorgung der Bevölkerung soll durch partizipative Modelle der Landwirtschaft gefördert werden. Es wird verlangt, die Zukunft des BOKU-Versuchsgartens der kollektiven und nachhaltigen Lebensmittelproduktion zu widmen. Neben dem Gemüseanbau soll es Raum für Wissensaustausch und alternative Bildung geben, wie z.B. Arbeit mit den Schüler_innen der benachbarten Schule. Weiter sollen ein Ort der nachbarschaftlichen Begegnung sowie verschiedene Werkstätten geschaffen werden. Mit der Erhaltung des Grünlandes soll ein Beitrag zu einer nachhaltigen grünen Stadtentwicklung geleistet werden. Zudem trägt die Fläche als lokaler CO²-Speicher zum Klimaschutz bei, so die Besetzer_innen.

Am 17. April, dem „Tag des kleinbäuerlichen Widerstandes“ finden jährlich weltweit Aktionen statt, die auf die Industrialisierung der Landwirtschaft, das Schwinden regionaler Lebensmittelversorgung und den Verlust fruchtbaren Bodens hinweisen.

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KostNixKino 2012